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SFB 2012-2024

Von 2012 bis 2024 untersuchte der Sonderforschungsbereich 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen. Transformationen und Konjunkturen von der Antike bis zur Moderne“ an der Universität Freiburg das Heroische als soziales Phänomen in einer kulturübergreifenden komparativ-diachronen und -synchronen Langzeitperspektive von der Antike bis heute. Sein besonderes Interesse galt der Frage, warum und wie Gemeinschaften so persistent Heldinnen und Helden zum gestalthaften Fokus ihrer Selbstverständigung machen und in welchem Verhältnis diese exzeptionellen Figuren zum Normengefüge der jeweiligen sozialen Ordnungen stehen, die durch sie vermittelt, stabilisiert, aber auch infrage gestellt werden. In seiner transdisziplinären Ausrichtung vereinte der SFB Vertreterinnen und Vertreter der Geschichts-, Literatur- und Bildwissenschaften, sowie der Islamwissenschaft, Philosophie, Sinologie, Soziologie und Theologie.

Diese Seiten dokumentieren die Arbeit des Sonderforschungsbereichs und seiner Teilprojekte in den drei Förderphasen von 2012 bis 2024.

Informationen zu den Sonderforschungsbereichen der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Was ist ein SFB?

Öffentlicher Abschlussbericht des SFB 948 (Ab Herbst 2024)

 

Förderphase 1
2012-2016
Förderphase 2
2016-2020
Förderphase 3
2020-2024

Förderphase 1 (2012 - 2016)

Forschungsbericht "Das Heroische"

Dieser Forschungsbericht unternimmt den Versuch, ein sehr disparates, aber an Aktualität gewinnendes transdisziplinäres Arbeitsfeld der Kulturgeschichte anhand ausgewählter Publikationen der vergangenen rund zehn Jahre in Zielrichtungen und Ergebnissen zu skizzieren. In Form einer kritischen Bestandsaufnahme soll aufgezeigt werden, wie Erscheinungsformen, Funktionen und Bedeutungen von Heldinnen und Helden von der griechischen Antike bis zur Gegenwart bewertet wurden – aufgrund der für einen Bericht nötigen Beschränkung vor allem in europäischer Perspektive und in der deutschen Forschung. Damit soll ein Beitrag geleistet werden zur Erschließung und diskursiven Öffnung des Themas, um zugleich derzeit aktuelle oder weiterführende Fragen für künftige Einzel- und Verbundforschung erkennbar zu machen. Der Bericht ist entstanden im DFG-Sonderforschungsbereich 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“ an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau.

Zum Bericht

Teilprojekte

Projektbereich A | Artikulationen

Der Projektbereich A widmet sich den grundlegenden Äußerungs- und Darstellungsformen des Heroischen im diachronen Überblick und aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen.

Das Teilprojekt konzentriert sich auf eine vergleichende historisch-semantische Analyse des Begriffsfeldes ‚Held‘, ‚Heroismus‘, ‚heldisch‘/‚heroisch‘ in der Sattelzeit von ca. 1780 bis 1850 in Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Im Sinne einer ‚reichen‘ historischen Semantik sollen im Blick auf unterschiedliche europäische Erfahrungsräume verschiedene Quellengattungen und Gebrauchssituationen berücksichtigt werden, mit denen auch unreflektierte Verwendungsweisen des Begriffsfeldes erfasst werden, um den Wandel gesellschaftlicher Normen und politischer Vorstellungen im Umgang mit dem Exzeptionellen historisch zu erklären.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Jörn Leonhard

Mitarbeiter: Faustin Vierrath (Juli 2013 – Dezember 2013), Maximilian Höhn (ab Januar 2014)

Projektdauer: 2012-2016

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Das Teilprojekt untersucht die Frage, in welcher Weise bestehende Konzepte und Funktionen des Heroischen in Verbindung mit Vorstellungen des göttlichen Königtums auf die Personalfiguration hellenistischer Könige als gottgleiche Herrscher eingewirkt und damit zur Legitimation und Akzeptanz der Könige beigetragen haben. Untersuchungsfeld ist das Königtum der Ptolemäer in Alexandria von 323 bzw. bis 30 v. Chr. Parallel dazu untersucht es die Rückwirkungen der dadurch neu entstehenden Heroismen auf die Heroen-, Ahnen- und andere kultische Verehrungen von Menschen in hellenistischen Poleis.

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Sitta von Reden 

Mitarbeiter(in): Thibaut Boddez, Carla Gebauer

Projektdauer: 2012-2016

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Das Teilprojekt untersucht Verschränkungen der Semantik und Darstellungsformen von Heiligen und Helden anhand hagiographischer Texte des Frühmittelalters. Im Unterschied zu bisherigen Forschungsansätzen geht das von den Fächern Mittellatein und Mittelalterliche Geschichte getragene Vorhaben nicht von einem Gegensatz von paganer und christlicher oder auch laikaler und klerikaler Sphäre aus. Im Frühmittelalter und insbesondere im 10. und 11. Jahrhundert war kein Ausgleich dieser von der aktuellen Forschung als gegensätzlich verstandenen Kulturen notwendig, sondern die beiden Konzepte ,Held‘ und ‚Heiliger‘ waren untrennbar miteinander verwoben. Dies hatte eine nachhaltige Wirkung auf die europäische Kultur.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Felix Heinzer, Prof. Dr. Birgit Studt

Mitarbeiter(in): PD Dr. Lenka Jiroušková, Eva Ferro, Stephan Bruhn (Januar 2013 – März 2013), Jérémy Winandy (ab Mitte April 2013)

Projektdauer: 2012-2016

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Das Teilprojekt fragt nach der visuellen Vermittlung von Heldenkonzepten im öffentlichen plastischen Denkmal. Untersucht werden qualitativ aussagekräftige Standbilder von Helden und heroisierten Personen in Italien und Frankreich. Die diachron und komparative angelegte Studie konzentriert sich auf den Zeitraum von etwa 1300 bis um 1800 und zielt auf eine Geschichte der Formen und Funktionen des Heldendenkmals, auf eine Darstellung der an ihm geübten Denkmalpraktiken sowie auf eine Erläuterung der sich unter verschiedenen gesellschaftlichen Bedingungen und Herrschaftsformen wandelnden Konzepte der virtus heroica, die den Monumenten der Vormoderne zugrunde liegen.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Hans W. Hubert

Mitarbeiterin: Katharina Helm

Projektdauer: 2012-2016

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Das Teilprojekt beschäftigt sich mit der Transformation des Heroischen im Frankreich vom 17. bis 19. Jh. sowie mit seiner Repräsentation bzw. Medialisierung. Im Mittelpunkt steht dabei der ambivalente Begriff des ‚éclat‘ (‚Glanz‘, ‚Lärm‘) als Ausdruck heroischer Aura aber auch des Skandals der gesellschaftliche Normen transgredierenden Heldentat und damit von Heroisierung und Deheroisierung. Dem Teilprojekt geht es um die Entwicklung ursprünglich aristokratischer Heldenkonzepte in der postrevolutionären französischen Gesellschaft samt ihrer neuen heroischen Referenzdiskurse wie der Vernunft (‚éclat de la raison‘), der Freiheit (‚éclat de la liberté‘) u. a. Erwartet werden darüber hinaus Erkenntnisse über die Rolle der Literatur und ihres ästhetischen ‚éclat‘ für den Prozess der Heroisierung.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Andreas Gelz

Mitarbeiter: Jakob Willis

Projektdauer: 2012-2016

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Das Teilprojekt untersucht den Wandel der Artikulationen des Heroischen in der europäischen Oper der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zu diesem Zweck wird ein zentraler Aspekt der medialen Wirkung des Heroischen, seine stimmliche Präsentation, aus dem engen Zusammenhang zwischen Werkideen und Aufführungskonzepten und deren zeitgenössischer Rezeption analysiert mit dem Ziel, Übereinstimmungen und Differenzen in den nationalen Ausprägungen des Heroischen in Deutschland, Frankreich und Italien zu konturieren.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Thomas Seedorf

Mitarbeiterin: Carolin Hauck (geb. Bahr)

Projektdauer: 2012-2016

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Projektbereich B | Modelle

Im Projektbereich B geht es um Prozesse der Ausbildung, der Veränderung und der gesellschaftlich-konfliktreichen Aneignung oder Ablehnung von bestimmten, tendenziell längerfristig persistenten Modellen des Heroischen.

Ziel des Teilprojekts ist die Analyse und historische Erklärung der Transformations- und Aneignungsprozesse des heroischen Herrschermodells, das im Porträt Alexanders des Großen im späten 4. Jh. v. Chr. geschaffenen wurde. Untersucht werden erstmals seine Ausprägungen in der bildlichen Kunst bis zum Beginn der Spätantike (Ende 3. Jh. n. Chr.) im Verbund mit der imitatio Alexandri in anderen Porträts und im Götter- und Heldenbild. Im Mittelpunkt steht die Frage nach den sozial-politischen Bedingungen und legitimatorischen Funktionen seiner Umformungen, der Heroismen, die es hervorbrachte, und seines Verhältnisses zum Götter- und Heroenbild.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Ralf von den Hoff

Mitarbeiter: Dr. Jens-Arne Dickmann; Dr. Martin Kovacs, Martin Dorka Moreno (geb. Schwemmer)

Projektdauer: 2012-2016

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Am Beispiel der ‚neuen Wissenschaften von der Natur‘ des langen 17. Jh. wird nach Personal- und Sozialfiguration eines bisher nicht systematisch untersuchten Modells des Wissenschaftlers als Heros gefragt. Untersucht wird die Selbst- bzw. die Fremdheroisierung von Gelehrten wie Brahe, Galileo, Bacon und Newton in der europäischen res publica litterariaund breiteren Öffentlichkeiten; die Analyse richtet sich auf Prägungen wissenschaftlicher Methoden und Praktiken; Stabilisierungen der noch ungefestigten neuen Wissenschaften; Abgrenzung gegenüber potentiell statusbedrohender Wissensträger:innen.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Ronald G. Asch

Mitarbeiterin: Monika Mommertz

Projektdauer: 2012-2016

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Das Teilprojekt untersucht den Zusammenhang zwischen Kunstförderung und Heroisierung des Herrschers im 17. Jahrhundert. Vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges tritt der traditionellen Medialisierung des Kriegshelden der ‚Kunst-Held‘ an die Seite. Die zeitgenössische Friedensthematik erhält mit dieser durch Kunst legitimierten Herrscherrepräsentation eine spezifische semantische und ikonographische Ausbildung, so die These. Die Ausprägung dieses Typus in Text- und Bildquellen soll anhand von Künstler-Herrscher-Konstellationen vornehmlich im frühneuzeitlichen Deutschland analysiert werden.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Anna Schreurs-Morét

Mitarbeiterin: Dr. Christina Posselt-Kuhli

Projektdauer: 2012-2016

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Das Teilprojekt untersucht die Heroisierung amerikanischer Präsidenten zwischen 1790 und etwa 1870. Es geht von der These aus, dass sich mit der der Heroisierung George Washingtons ein Modell des Helden herausbildete, das stilbildend wurde und nach dem alle folgenden Präsidenten bis Abraham Lincoln inszeniert wurden. Das Projekt konzentriert sich auf die zahlreichen auf Präsidenten verfassten Lieder und Gedichte, zieht aber auch andere Quellen vergleichend heran. Ziel ist die Analyse der Funktionen dieses Heldenmodells für die junge Republik und der Heroismen, die es bedingte.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Michael Butter

Mitarbeiterin: Katharina Thalmann

Projektdauer: 2012-2016

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Das Teilprojekt untersucht den Bonapartismus in komparativer europäischer Perspektive, nämlich als zeitgenössische und kontroverse Heroisierung Bonapartes/Napoleons I. zwischen 1800 und den 1870er Jahren. Das Projekt konzentriert sich dabei auf die Analyse Frankreichs, Deutschlands und Großbritanniens und fragt vor dem Hintergrund affirmativer und kritischer Interpretationen zu Napoleon als einem neuartigen politischen Helden nach dem generellen Wandel des Politischen und nach dem Umgang mit dem Erbe der Französischen Revolution im Europa des 19. Jahrhunderts.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Jörn Leonhard

Mitarbeiter: Benjamin Marquart

Projektdauer: 2012-2016

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Das Teilprojekt untersucht am Beispiel zweier heroischer Personalfigurationen (des Feldherrn und Nationalhelden Aleksandr Suvorov [1729–1800], und des Aufstandsführers Emel’jan Pugačev [1742–1775]) die Konjunkturen von unterschiedlichen Modellen des Heroischen und von Heroismen in Russland vom ausgehenden 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert und setzt sie in Beziehung zu den sich wandelnden politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen in Russland. Methodisch wird dabei auf lebensweltliche Bedingungen, Kommunikation, Medialisierung und Praktiken der Heroisierung und des Heroismus fokussiert.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Dietmar Neutatz

Mitarbeiter: Dr. Reinhard Nachtigal

Projektdauer: 2012-2016

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Das Projekt untersucht in wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive das Spannungsfeld zwischen der deheroisierendenAusrichtung der Soziologie und der Präsenz heroischer Motive im soziologischen Diskurs. Dazu sollen zum einen Schriften aus zwei für die Konstitution des Fachs grundlegenden Phasen (1830 bis 1850; um 1900) im Hinblick auf diskursive Figurationen des Heroischen analysiert werden. Zum anderen soll in Auseinandersetzung mit diesen Heldenfigurationen das theoretische Instrumentarium der Soziologie zur Beschreibung außergewöhnlicher und transgressiver Phänomene ausgelotet werden.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Ulrich Bröckling

Mitarbeiter: Dr. Tobias Schlechtriemen

Projektdauer: 2012-2016

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Das Teilprojekt untersucht Genese, Wandel und Vielfalt der Heroisierungskonzepte Stefan Georges und seines Kreises. Es basiert auf der These, dass George einen von den offiziellen Heldenbildern des Wilhelminismus abgesetzten, elitären und ausgeprägt ästhetischen Heroismus propagiert. Der erste Teil des Projekts erforscht die Heroisierungspraktiken in Georges Lyrik, während der zweite Teil heroische Biographien analysiert, die von Kreis-Mitgliedern verfasst wurden.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Achim Aurnhammer

Mitarbeiterin: Ann-Christin Bolay

Projektdauer: 2012-2016

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Projektbereich C | Konkurrenzen

Im Projektbereich C stehen besondere Konkurrenzen im Zentrum der Untersuchung. Akteure und Trägerschichten der konkurrierenden Heroisierungen und Heroismen sind meist unterschiedliche soziale (oder nationale) Gruppen.

Das Teilprojekt fragt systematisch und vergleichend, welche Bedeutung Heroismen für die Formation adliger Gruppen im späten Mittelalter (ca. 1380–1530) im deutschen Reich, in Frankreich und im franko-burgundischen Raum hatten. Anhand des Hofes der burgundischen Valois-Herzöge sowie deutscher und französischer Ritteradelsgruppen werden konkurrierende Heldenbilder untersucht. Hauptquellen sind historiographische Texte (besonders Biographien) und volkssprachige Übersetzungen antiker Heldenstoffe. Ziel ist es, zu zeigen, wie Heldenbilder vor dem Hintergrund des historischen Wandels im Spätmittelalter für die Stabilisierung von unterschiedlichen adligen Gruppen funktionalisiert wurden.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Birgit Studt

Mitarbeiter: Dr. Gero Schreier

Projektdauer: 2012-2016

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Das Projekt wird konkurrierende Modelle des Heroischen in England und Frankreich im späten 16. Und im frühen 17. Jahrhundert untersuchen. Idealvorstellungen des Heroischen waren in dieser Zeit zutiefst durch den Konflikt zwischen den Konfessionen geprägt. Nach der Wende zum 17. Jahrhundert setzten sich freilich mit dem Abklingen gewaltsamer konfessioneller Auseinandersetzungen andere kulturelle Muster für heroisches Verhalten durch, die weniger den Mann der Tat sondern Männer und Frauen zu Helden:innen stilisierte, die ihre Leidenschaften kontrollierten und übermenschliche Kraft durch Frömmigkeit zeigten. Solche sich verändernden Modelle des Helden wirkten sich auch auf die monarchische Selbstdarstellung aus, die in dem Projekt ebenfalls analysiert werden soll.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Ronald G. Asch

Mitarbeiter: Andreas Schlüter

Projektdauer: 2012-2016

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Im heroischen Drama des späten 17. Jahrhunderts ist in Deutschland und England eine Konjunktur von exotischen, außereuropäischen Helden und Heldinnen zu beobachten. Das Teilprojekt analysiert diese Figuren als Reaktion auf prekär gewordene Leitbilder und ein gesteigertes Repräsentationsbedürfnis von Monarchie und Adel. Es ist Ziel der Untersuchung, die Formen, Funktionen und Begründungen der exotischer Heldenfiguren anhand eines umfangreichen Korpus deutscher und englischer Bühnenstücke (Sprechtheater und Opern) erstmals vergleichend zu beschreiben und zu erklären.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Achim Aurnhammer, Prof. Dr. Barbara Korte

Mitarbeiterinnen: Dr. Christiane Hansen, Doris Lechner (November 2013 – März 2014), Mirjam Döpfert (November 2013 – Juli 2014)

Projektdauer: 2012-2016

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Das Teilprojekt untersucht semantische Differenzierungen des Heroischen, die für die britische Gesellschaft in der viktorianischen Epoche charakteristisch waren. Es analysiert dafür Zeitschriften, d. h. ein damals neues Massenmedium, das sich aufgrund seiner breiten Zirkulation und Diversifizierung für das Projekt besonders eignet. Eine Auswahl von Familien-, Frauen-, Kinder- und humoristischen Zeitschriften wird nach Methoden der Literatur-, Kultur- und Buchwissenschaft ausgewertet, um signifikante Pluralisierungen und Konkurrenzen zeitgenössischer Heldenkonstrukte zu ermitteln.

 

Teilprojektleiterin: Prof. Dr. Barbara Korte

Mitarbeiterin: Christiane Hadamitzky

Projektdauer: 2012-2016

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Integriertes Graduiertenkolleg (IGK) 2012-2016

Für die besonderen Interessen und Bedürfnisse als Doktorand(inn)en des SFBs stellt das Integrierte Graduiertenkolleg begleitend ein strukturiertes und flexibles Betreuungs-, Studien- und Qualifizierungsprogramm bereit. Das Programm soll die Promovierenden systematisch mit der Forschungspraxis im Verbund vertraut machen, ihnen nationale und internationale Kontaktmöglichkeiten schaffen und ihre disziplinäre Qualifikation ergänzen. Ein Kernelement des Studienprogramms ist das von den Promovierenden selbst organisierte Graduiertenforum (GRAFO). 

Mitglieder des IGK

Carolin Bahr (Teilprojekt A7, Musikwissenschaft)

Thibaut Boddez (Teilprojekt A2, Alte Geschichte)

Ann-Christin Bolay (Teilprojekt B8, Germanistik)

Eva Ferro (Teilprojekt A3, Lateinische Philologie des Mittelalters)

Carla Gebauer (Teilprojekt A2, Alte Geschichte)

Christiane Hadamitzky (Teilprojekt C4, Anglistik)

Katharina Helm (Teilprojekt A4, Kunstgeschichte)

Maximilian Höhn (Teilprojekt A1, Geisteswissenschaft)

Benjamin Marquart (Teilprojekt B5, Geschichtswissenschaft)

Andreas Schlüter (Teilprojekt C2, Geschichtswissenschaft)

Gero Schneider (Teilprojekt C1, Geschichtswissenschaft)

Martin Dorka Moreno (geb. Schwemmer) (Teilprojekt B1, Klassische Archäologie)

Jakob Willis (Teilprojekt A5, Romanistik)

Jérémy Winandy (Teilprojekt A3, Geschichtswissenschaft)

Dr. Christiane Hansen (Teilprojekt C3, Anglistik/Germanistik)

Dr. Martin Kovacs (Teilprojekt B1, Klassische Archäologie)

Dr. Christina Kuhli (geb. Posselt) (Teilprojekt B3, Kunstgeschichte)

Dr. Monika Mommertz (Teilprojekt B2, Geschichtswissenschaft)

Dr. Reinhard Nachtigal (Teilprojekt B6, Geschichtswissenschaft)

Dr. Tobias Schlechtriemen (Teilprojekt B7, Soziologie)

Marion Deschamp (Geschichte)

Colin Gilmour (Geschichte)

Klaudija Sabo (Kunstgeschichte/Medienwissenschaft)

Anne-Marie Wurster (Musikwissenschaft)

Nora Asmuth (Geschichte, Universität Freiburg)

Mirjam Döpfert (Germanistik, Universität Freiburg)

Fiona Fritz (Geschichte, Universität Kiel)

Olmo Gölz (Iranistik, Universität Freiburg) Stipendiat des IGK

Andreas Haller (Literaturwissenschaft, Universität Bonn) Stipendiat des IGK

Svenja Hohenstein (Amerikanistik, Universität Tübingen)

Kristina Sperlich (Anglistik, Universität Freiburg)

Friederike Richter (Skandivanistik, Humboldt-Universität zu Berlin) Stipendiatin des IGK

Antonia Rüth (Archäologie, Universität Freiburg) Stipendiatin des IGK

Förderphase 2

Teilprojekte

Das Teilprojekt untersucht im Verbund von Alter Geschichte und Klassischer Archäologie, wie Heroen, Helden und Heroisierungen in visuellen und textlichen Medien in der kulturellen und politischen Praxis im Imperium Romanum und den Königreichen der poströmischen Welt zwischen dem späten 1. Jh. v. Chr. und dem 6./7. Jh. n. Chr. wirksam wurden. Dabei steht die Frage im Vordergrund, welche Kohäsionsstiftungen, Identitätskonstitutionen und Konfliktverschärfungen unter sich wandelnden politischen Bedingungen im Imperium Romanum mit seinen imperial verklammerten Erfahrungsräumen durch heroische Attraktion sowie um Helden- und Herrscherfiguren konstruierte 'politische Mythen' erreicht wurden.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Peter Eich, Prof. Dr. Ralf von den Hoff, Prof. Dr. Sitta von Reden

Mitarbeiter: Sebastian Bauer, Matthias Bensch

Projektdauer: 2016-2020

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Das Teilprojekt fragt nach alternativen Zuschreibungsmodellen des Heroischen an kriegführende Eliten jenseits eingeführter Dichotomien zwischen Heiligen und Rittern. Es nimmt dafür mit dem 11. u. 12. Jh. eine vieldiskutierte Achsenzeit für die Ausbildung des Rittertums bzw. der ritterlich-höfischen Kultur in den Blick. Untersuchungsfeld sind historiographische und epische Werke aus dem Reich nördlich der Alpen, aus dem oberitalienisch-kommunalen Italien und aus den kulturell hybriden Gesellschaften des lateinisch, langobardisch, byzantinisch und arabisch geprägten Unteritalien und Sizilien.

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Birgit Studt, Prof. Dr. Jürgen Dendorfer 

Mitarbeiter: Thomas Nitschke, Thilo Tress

Projektdauer: 2016-2020

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Dieses Teilprojekt untersucht die bedeutende lateinische Epik rund um Kaiser Maximilian I. (1459-1519) unter mehreren Gesichtspunkten: als Teil eines zeitgenössischen Propagandakriegs, als Muster der Heroisierung (und Dämonisierung) eines Fürsten und hinsichtlich von Erzähltechniken, die zur Stilisierung von Helden bis ins 21. Jh. eingesetzt werden. Über dieses Kernthema hinaus werden sich kleinere Beiträge mit der späteren Rezeption der Maximiliansepik und ein Workshop mit der allgemeinen Heroisierung Maximilians in der Literatur und Kunst seiner Zeit beschäftigen.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Stefan Tilg 

Mitarbeiter: Dennis Pulina

Projektdauer: 2016-2020

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Ziel des Teilprojekts ist es, in der Kunstliteratur und in Künstler(selbst)bildnissen zwischen ca. 1500 und ca. 1800 die Parameter grazia und terribilità als Grundmuster bis heute andauernder Vorstellungen des Künstlertums aufzuzeigen: Das Spannungsfeld von Anmut und Gewalt soll in seinen Funktionen und Wirkungen als typisches Phänomen des Heroischen erklärt werden. Mit Blick auf die reiche Gefolgschaft der exzeptionellen Künstler kann zudem eine präzisere Beschreibung von Charismatisierungsprozessen im Bezugsrahmen von Künstlern, Kunstliteraten und Auftraggebern vorgenommen werden. Einen Schwerpunkt bilden Werke der frühen Neuzeit, in denen der Künstler sich selbst als der jugendliche Held David inszeniert.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Anna Schreurs-Morét

Mitarbeiterin: Jennifer Krieger geb. Trauschke (in Elternzeit von 11/2018 bis 11/2019; Projektende: 08/2021) 

Projektdauer: 2016-2020

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Das Teilprojekt will Selbstzeugnisse von einfachen Soldaten und von Offizieren auswerten. Dabei soll es sich u.a. an folgenden Leitfragen orientieren: In welchem Umfang trifft die These zu, dass Gewalterfahrungen im Krieg nach 1750 zunehmend als Teil einer heroisierenden Selbstentdeckung des Individuums gedeutet werden? Wie wurde generell die unmittelbare Erfahrung von Tod und Verwundung verarbeitet? Nahmen seit den 1790er Jahren die transgressiven Züge des heroischen Kriegers, welche die Aufklärung zurückgedrängt hatte, wieder zu oder werden sie zumindest wieder leichter darstellbar?

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Ronald G. Asch

Mitarbeiterin: Kelly Minelli

Projektdauer: 2016-2020

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Das Teilprojekt widmet sich Konstellationen des 'heroischen Attentismus', nämlich der Heroisierung des Wartens einerseits und der Projektion messianischer Erwartungen andererseits. Dieses Verhältnis wird mithilfe einer Typologie systematisch bestimmt und in literarhistorischen Fallstudien zur deutschen Literatur zwischen 1900 und 1939 differenziert. Besonderes Augenmerk gilt (1) der Reflexion heroischer agency in literarischen Warte-Szenen, (2) der Frage, inwiefern Heroisierungen des Ausharrens auf veränderte Zeitregimes der 'beschleunigten' Moderne reagieren, und (3) der Funktion des Heroischen als Mittel der Gegenwartsreflexion.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Achim Aurnhammer

Mitarbeiter/in: Isabell Oberle, Dr. Nicolas Detering

Projektdauer: 2016-2020

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Im Ersten Weltkrieg bildeten sich angesichts von Millionen von Opfern und einer Totalisierung der Kriegsgewalt neuartige Heldenvorstellungen. An Paul von Hindenburg in Deutschland und Philippe Pétain in Frankreich sollen der Zusammenhang zwischen der Heroisierung im Krieg und der Übersetzung des im Krieg erworbenen Reputationskapitals in politische Legitimation nach 1918 bzw. nach 1940 sowie das Verhältnis von Selbst- und Fremdheroisierung vergleichend untersucht werden.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Jörn Leonhard

Mitarbeiter: Stefan Schubert

Projektdauer: 2016-2020

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Das Teilprojekt untersucht die Figur des Arbeitshelden in China und Russland zwischen 1920 und 1960 und verortet sie in globalhistorischen Prozessen der Heroisierung von Arbeit. Es befasst sich insbesondere mit den Wechselwirkungen und Transferprozessen zwischen den beiden kommunistischen Systemen in der Herausbildung und Entwicklung des Systems der Arbeitsheld:innen und bestimmt in vergleichender Perspektive die Besonderheiten von Diskurs und sozialer Praxis der Arbeitsheld:innen in spezifischen kommunistischen Kontexten.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Dietmar Neutatz, Prof. Dr. Nicola Spakowski

Mitarbeiter/in: Irina Tibilova, Alexander Schröder

Projektdauer: 2016-2020

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Im 20. und 21. Jh. avanciert der Sport zu einem wichtigen Bereich des Heroischen in der modernen Gesellschaft. Im Fokus des geplanten Teilprojekts steht die Beschreibung heroischer Darstellungsmuster des Sports in der französischsprachigen Erzählliteratur von der Zwischenkriegszeit, Zeitpunkt der Ausbildung einer sog. littératuresportive, bis zur Gegenwart. Untersuchungsparameter sind dabei u.a. der Sportler bzw. die Sportlerin als Held(in), der Sport als heroische Praxis und die Sportstätte als Raum des Heroischen und ihre literarische Implementierung.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Andreas Gelz

Mitarbeiter/in: Claudia Müller

Projektdauer: 2016-2020

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Das Teilprojekt untersucht mit der Kriegsfotografie im Zweiten Weltkrieg ein Phänomen des Heroischen, das im Schnittfeld von Politik und Medien, Militär und omnipräsenter, organisierter Gewalt angesiedelt ist. Seit 1939/40 werden Kriegsfotografen als neues Modell des heroischen Kämpfers inszeniert; mit ihren Fotos schaffen sie selbst Heldenbilder. Im Zentrum der Dissertation stehen als Helden und Heldenmacher die Fotografen der deutschen Propagandakompanien. Die Monographie der Teilprojektleiterin fragt für die Zeit bis in die 1970er Jahre, warum deutsche Kriegsfotografen im Unterschied zu den Soldaten ihre Attraktionskraft nicht verloren.

 

Teilprojektleitung: Prof. (apl.) Dr. Cornelia Brink

Mitarbeiterin: Vera Marstaller

Projektdauer: 2016-2020

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Das Teilprojekt untersucht, wie die Jugendliteratur Dänemarks, Norwegens und Schwedens den Status des Heroischen in den postheroischen Wohlfahrtsgesellschaften Skandinaviens thematisiert und problematisiert. Es soll herausgearbeitet werden, wie sich Jugendromane von 1945 bis in die Gegenwart zum Heroischen positionieren und wie sie es erzählerisch gestalten. Schwerpunkte der Analyse bilden die kulturelle Hybridisierung durch Migration, die Veränderung von Geschlechterrollen sowie die Entsolidarisierung der Gesellschaft im Zuge der Krise des Wohlfahrtsstaates.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Joachim Grage 

Mitarbeiter: Sotirios Kimon Mouzakis

Projektdauer: 2016-2020

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Das Teilprojekt untersucht (1) soziologische Zeitdiagnosen und ihre emblematischen Sozialfiguren aus der Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Gegenwart im Hinblick auf das Spannungsfeld von postheroischen Orientierungen und heroischen Subjektkonzepten. Geplant ist (2) eine diskursanalytische Rekonstruktion zeitgenössischer Postheroismus-Diagnosen und ihre Konfrontation mit Gegenwartsdeutungen, die auf neue Konjunkturen und Ausprägungen des Heroischen abheben.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Ulrich Bröckling

Mitarbeiter: Dr. Tobias Schlechtriemen, Dr. Christian Dries

Projektdauer: 2016-2020

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Das Ziel des Teilprojekts besteht darin, Hans Blumenbergs disziplinär übergreifend diskutierte Theorie des Mythos für ein Verstehen von Heroisierungsprozessen fruchtbar zu machen. Geht es einerseits darum, diese Theorie produktiv-kritisch zu analysieren und im SFB fruchtbar zu machen, werden zum anderen divergente Figurationen des Heldischen des 19./20. Jhs. in der europäischen Moderne untersucht. Wie bei Blumenberg auch, der in allen Teilaspekten durchgehender Gesprächspartner bleibt, werden historische Untersuchungen verbunden mit Fragen von Normativität und Ethik. Dabei geht das Teilprojekt davon aus, dass sich diese Neufigurationen nur vor dem Hintergrund des Wegbrechens religiöser Gewissheiten angemessen verstehen lassen.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Magnus Striet

Mitarbeiter/in: Benjamin Dober

Projektdauer: 2016-2020

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Das geplante Teilprojekt untersucht zwei gewaltsame Konflikte im Nahen Osten zwischen den ausgehenden 1970er und den frühen 1990er Jahren, nämlich den Iran-Irak-Krieg sowie den Konflikt zwischen Regime und Dschihadisten in Ägypten. Es geht davon aus, dass die Heroisierungsprozesse, die im Rahmen dieser Konflikte stattfanden, wesentlich dazu beitrugen, Stereotypen von Kämpfern, Märtyrern, nationalem und religiösem Heldentum zu prägen. Die Analyse der Akteure und Mechanismen der Heroisierung soll ein besseres Verständnis dieser Prozesse ermöglichen.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Johanna Pink

Mitarbeiter: Dr. Olmo Gölz

Projektdauer: 2016-2020

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Das Teilprojekt hat zwei Arbeitsvorhaben: (1) Anhand eines Korpus populärer britischer Fernsehserien des 21. Jhs. soll die Heterogenität aktueller Figurationen und Semantiken von Heldentum in der britischen Gesellschaft aufgeschlossen und analysiert werden. (2) Die Dissertation untersucht am Beispiel der Serie Doctor Who die Veränderung solcher Figurationen seit den 1960er Jahren. Der Akzent liegt jeweils auf der Interpretation des televisuellen Texts, der in Hinblick auf kulturell-diskursive und formalästhetische Aspekte der Heroisierung befragt wird.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Barbara Korte, PD Dr. Nicole Falkenhayner

Mitarbeiterin: Maria Xenia Hardt

Projektdauer: 2016-2020

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Das Teilprojekt analysiert aus einer komparativen Perspektive den semantischen Wandel präfigurativer Heldenfiguren sowie Diskurse über heroisierte historische Akteure in der offiziellen Geschichtsschreibung Irans von der Pahlavī-Dynastie (1925-1979) bis zur Islamischen Republik (seit 1979). Die systematische Erarbeitung und Analyse von Heldentypologien in historiographischen Texten gibt Auskunft über hegemonial gedachte Konzepte von Moralität, gesellschaftlicher Ordnung, Genderkonfigurationen sowie kollektiven Identitäten. Im Zentrum der Analyse stehen somit Heroisierungsstrategien im Kontext politischer Legitimität und gesellschaftlicher Transformation im Iran.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Tim Epkenhans

Mitarbeiterin: Sarah Stegemann

Projektdauer: 2016-2020

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Das Teilprojekt publiziert das Online-Lexikon „Compendium heroicum“, das Forschungsergebnisse des SFB zusammenführt und verdichtet. Damit bietet das Teilprojekt grundlegende Informationen und Analysen zur sozialen Bedeutung, Semantik und Medialität des Heroischen zwischen Antike und 21. Jahrhundert und leistet einen übergreifenden Beitrag zu der Frage, welche Bedeutung heroische Figuren für eine Gesellschaft haben. Das Lexikon wird im Laufe der Förderperiode zu einem umfassenden Referenzwerk für die Erforschung von Heroisierungsprozessen vervollständigt und abgeschlossen. Das Teilprojekt kooperiert mit dem Projekt „Open Encyclopedia System“ der Freien Universität Berlin.

 

Prof. Dr. Ronald G. Asch
Prof. Dr. Achim Aurnhammer
Prof. Dr. Anna Schreurs-Morét
Georg Feitscher
Jens Schneider
Laura Soldo

Integriertes Graduiertenkolleg (IGK) 2016-2020

Das Integrierte Graduiertenkolleg der Phase 2 setzte die Qualifikationsangebote für eine zweite Kohorte von Doktorand:innen fort. Aufbauend auf den guten Erfahrungen der ersten Förderphase bot das Integrierte Graduiertenkolleg der Förderphase 2 ein Programm an, dessen wichtigste Bestandteile das Blockkolloquium und eine Summer School waren. Doktorand:innen konnten darüber hinaus aus einer Reihe von Optionen zu ihrer wissenschaftlichen bzw. wissenschaftsnahen Qualifikation wählen. Auch das Stipendienprogramm wurde beibehalten. Die SFB-interne wie externe Sichtbarkeit und Vernetzung von Wissenschaftler:innen auf frühen Karrierestufe stand dabei im Fokus.

Mitglieder des IGK

Sebastian Bauer (Teilprojekt D1, Geschichtswissenschaft)

Matthias Bensch (Teilprojekt D1, Klassische Archäologie) 

Benjamin Dober (Teilprojekt D13, Theologie)

Maria-Xenia Hardt (Teilprojekt D15, Anglistik)

Vera Marstaller (Teilprojekt D10, Geschichtswissenschaft)

Kelly Minelli (Teilprojekt D5, Geschichtswissenschaft)

Claudia Müller (Teilprojekt D9, Romanistik)

Thomas Nitschke (Teilprojekt D2, Geschichtswissenschaft)

Sotirios-Kimon Mouzakis (Teilprojekt D11, Skandivanistik)

Isabell Oberle (Teilprojekt D6, Germanistik)

Dennis Pulina (Teilprojekt D3, Lateinische Philologie)

Stefan Schubert (Teilprojekt D7, Geschichtswissenschaft)

Alexander Schröder (Teilprojekt D8, Sinologie)

Sarah Stegemann (Teilprojekt D16, Islamwissenschaft)

Irina Tibilova (Teilprojekt D8, Geschichtswissenschaft)

Jennifer Trauschke (Teilprojekt D4, Kunstgeschichte)

Thilo Treß (Teilprojekt D2, Geschichtswissenschaft)     

Dr. Olmo Gölz (Teilprojekt D14, Islamwissenschaft)

Dr. Nina Niedermeier (Teilprojekt D4,  Kunstgeschichte)

Dr. Tobias Schlechtriemen (Teilprojekt D12, Soziologie) 

Alexandre Bischofberger (Geschichte, Universität Konstanz)

Anna Bertelli (Klassische Archäologie, Universität Padua)

Stefan Trajković Filipović (Geschichte, Universität Gießen)

Verena Gold (Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Universität Regensburg)

Christina Heiduck (Neuere und Neuste Geschichte, Universität Jena)

Daniel Koch (Germanistische Sprachwissenschaft, Universität Kassel)

Konstantin Maier (Mittelalterliche Geschichte, Universität Münster)

Sabrina Marquardt (Germanistische Sprachwissenschaft, Universität Düsseldorf)

Özlem Sarica (Anglistik, Universität Freiburg)

Inka Sauter (Geschichte und Philosophie, Simon-Dubnow-Institut Leipzig)

Wilma Scheschonk (Kunstgeschichte, Zentralinstitut für Kunstgeschichte München)

Eleonora Sereni (Anglistik, Universität Freiburg)

Sarah Stegemann (Islamwissenschaft, Universität Freiburg)

Leo Vössing (Geschichte, Universität Freiburg)

Mirjam Döpfert (Germanistik, Universität Freiburg)

Fiona Fritz (Geschichte, Universität Kiel)

Felix W. Günther (Geschichte, Universität Freiburg)

Andreas Haller (Literaturwissenschaft, Universität Bonn)

Svenja Hohenstein (Amerikanistik, Universität Tübingen)

Kristina Sperlich (Anglistik, Universität Freiburg)

Friederike Richter (Skandinavistik, Humboldt-Universität zu Berlin) Stipendiatin des IGK

Antonia Rüth (Archäologie, Universität Freiburg) Stipendiatin des IGK

Förderphase 3

Teilprojekte

Das Teilprojekt strebt an, den Zusammenhang von Umbruchphasen und Konjunkturen des Heroischen systematisch zu erfassen, indem es die Ergebnisse des SFB synthetisiert und neu bewertet. Es fokussiert auf drei wichtige Formen von Umbrüchen: 1. Politische und religiöse Umbrüche, 2. Krieg und 3. neue Raumkonstellationen. Angesichts der besonderen Zeitstrukturen des Heroischen untersucht das Teilprojekt insbesondere die Bedeutung historischer Rückbezüge und die Umdeutung myth-historischer Vergangenheiten, in denen die aktualisierten Helden aktiv waren oder ihre Agency präfiguriert wurde.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Jürgen Dendorfer, Prof. Dr. Peter Eich, Prof. Dr. Tim  Epkenhans, Prof. Dr. Dietmar Neutatz, Prof. Dr. Johanna Pink, Prof. Dr. Sitta von Reden

Wissenschaftliche Mitarbeiter/in:  PD Dr. Georg Eckert, Elena Fellner

Beteiligte Disziplinen:  Alte Geschichte, Mittlere und Neuere Geschichte, Osteuropäische Geschichte, Islamwissenschaft

Projektdauer: 2020-2024

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Heldinnen und Helden wird einerseits Autorität zugesprochen, weil und insofern ihnen gefolgt und zu ihnen aufgeschaut wird. Andererseits liefern sie Modelle der Selbstbeschreibung, Selbstformung sowie Handlungsorientierung und wirken in diesem Sinne subjektivierend. Das Teilprojekt führt die Erkenntnisse über heroische Subjektentwürfe sowie Helden als Autoritätsfiguren zusammen und arbeitet übergreifende Merkmale heroischer Subjektanrufungen heraus. Überdies macht es diese Erkenntnisse produktiv, um genauer zu verstehen, wie personengebundene Autoritätsbeziehungen zustande kommen, aufrechterhalten werden oder erodieren und welche Subjektivierungseffekte sie zeitigen. Das Teilprojekt konzentriert sich auf den Zeitraum zwischen dem 19. und dem 21. Jahrhundert.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Ulrich Broeckling, Prof. Dr. Andreas Urs Sommer, Prof. Dr. Nicola Spakowski, Prof. Dr. Magnus Striet

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: Clara Arnold, Dr. Dorna Safaian

Beteiligte Disziplinen:  Medienwissenschaft, Philosophie, Sinologie, Soziologie, Theologie

Projektdauer: 2020-2024

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Das Teilprojekt untersucht auf theoretischer Ebene Maskulinität als eine grundlegende Kategorie des Heroischen und leistet damit im Rahmen kritischer Männlichkeitsstudien einen Beitrag zur Geschlechterforschung. Wie die bisherigen Forschungen des SFB gezeigt haben, werden einerseits überwiegend Männer als Helden verehrt und andererseits über Heroismen Vorstellungen idealer Männlichkeit transportiert, zu denen sich Männer und Frauen verhalten müssen. Im Teilprojekt sollen kulturell und historisch variierende Maskulinitäten aus islamwissenschaftlicher, historischer, bild-, literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive analysiert und miteinander verknüpft werden.

 

Teilprojektleitung: Prof. (apl.) Dr. Cornelia Brink, Dr. Olmo Gölz, Prof. Dr. Joachim Grage, Dr. Andreas Plackinger

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen:  Rebecca Heinrich, Vera Marstaller

Beteiligte Disziplinen:  Germanistik, Islamwissenschaft, Kunstgeschichte, Neuere Geschichte, Skandinavistik

Projektdauer: 2020-2024

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Das Teilprojekt setzt die Forschungen der ersten beiden Förderperiode des SFB zu den Darstellungsformen heroischer Figuren sowie ihren stark affizierenden Wirkungen fort. Mit den Ästhetiken der Affizierung wird die wechselseitige Prägung von ästhetischen Arrangements des Heroischen und gesellschaftlichen Formationen untersucht, um deren Rolle bei der Verhandlung und (Um)Gestaltung sozialer Relationsgefüge von der Antike bis zur Gegenwart zu verstehen.

 

Teilprojektleitung: Prof. Dr. Andreas Gelz, Prof. Dr. Barbara Korte, Prof. (apl.) Dr. Stefanie Lethbridge, Dr. Tobias Schlechtriemen, Prof. Dr. Stefan Tilg, Prof. Dr. Ralf von den Hoff

Wissenschaftliche Mitarbeiter/in: Morten Grage, Dr. Anne Hemkendreis

Assoziierte Mitglieder: Prof. Dr. Achim Aurnhammer,  Prof. Dr. Thomas Seedorf (Hochschule für Musik, Karlsruhe)

Beteiligte Disziplinen:  Anglistik, Germanistik, Klassische Archäologie, Klassische Philologie, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Romanistik, Soziologie

Projektdauer: 2020-2024

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Teilprojektleitung: Prof. Dr. Anna Schreurs-Morét, Prof. Dr. Ralf von den Hoff

Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Georg Feitscher, Olivia Schmidt-Thomée 

Beteiligte Disziplin: Digital Humanities

Projektdauer: 2020-2024

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Teilprojektleitung: Dr. Antje Kellersohn, Prof. Dr. Franz Leithold (bis Sommer 2023), Oliver Rau (ab Sommer 2023)

Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen:  Elke Möller, Elena Wiener, Rainer Rombach, Laure Kervyn, Paula Schulze

Beteiligte Disziplinen: Bibliothekswissenschaft, Digital Humanities, Filmwissenschaft

Projektdauer: 2020-2024

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Teilprojektleitung: Prof. Dr. Wolfgang Hochbruck

Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Kristina Seefeldt

Beteiligte Disziplinen: Amerikanistik, Bildungswissenschaften

Projektdauer: 2020-2024

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Das Transferprojekt T unternimmt es in Kooperation mit dem Anwendungspartner, dem Zentrum für Militär- und Sozialgeschichte der Bundeswehr (ZMSBw), eine Ausstellung zum Thema des SFB zu konzipieren und am Ende der dritten Förderperiode im Militärhistorischen Museum Berlin-Gatow zu zeigen. Die Ausstellung wird von einem im SFB aus den bisherigen und neuen Forschungen erarbeiteten Katalog begleitet. Damit soll zum einen die Anwendung der Forschungsergebnisse in einem musealen Zusammenhang erprobt werden. Andererseits ist es das Ziel, eine unter diesen Bedingungen neu perspektivierende Synthese der Forschungen des SFB zu erarbeiten, die dem Wissenstransfer in die Öffentlichkeit und der kritischen Fundierung und Förderung aktueller Debatten zum Heroischen dient.

 

Teilprojektleitung: Dr. Gorch Pieken, Prof. Dr. Ralf von den Hoff

Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen: Katja Widmann, Andreas Geißler

Beteiligte Disziplinen:  Klassische Archäologie, Kunstgeschichte, Museumswissenschaft

Projektpartner:  Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam (ZMSBw)

Projektdauer: 2020-2024

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