Sportlerinnen und Sportler gelten für viele Kinder, Jugendliche und auch noch Erwachsene als Heldinnen und Helden. Sie stehen für bestimmte Werte, festigen Normen, problematisieren Sie mitunter aber auch, und nehmen Vorbildfunktionen ein. Gerade für Schülerinnen und Schüler (SuS) kann dieser Einfluss positive oder negative Auswirkungen haben und bei der Identitätsbildung unterstützen, dieser jedoch auch schaden, wenn die Vorbildfigur nur noch Werbeträger ist, oder z. B. wegen Dopings oder anderer Unsportlichkeiten auffällt. Dieses Skript beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern Sportlerinnen und Sportler auf die Lebenswelt der SuS einwirken und inwiefern die identitätsstiftenden Eigenschaften der Athleten charakterprägend sind.

Zur Vermittlung wesentlicher Fragestellungen und Inhalte haben wir den Lehrstoff zum Thema Sportheldinnen / Sporthelden für verschiedene Altersgruppen angepasst.

Besonders im Sportunterricht der Klassenstufen 5 und 6 liegt der Fokus auf Fair Play und der Entwicklung eigener ethischer Maßstäbe. Darüber hinaus werden die Grundzüge von Identitätsstiftung im Kontext des Sports beleuchtet, um die Werte zu verstehen, die von Sporthelden verkörpert werden.

Für die Klassen 7 und 8 liegt der Schwerpunkt auf einer vertieften Auseinandersetzung mit moralischen Standards im Sport. Wir haben uns intensiv damit befasst, wie moralische Werte auf Sporthelden angewendet werden können und welchen Einfluss dies auf die Identität im sportlichen Kontext hat.

Im Rahmen des Unterrichts für die Klassen 9 und 10 werden Fragestellungen erörtert, die über die sportliche Leistung hinausgehen. Dabei wird die Alltagstauglichkeit der Kriterien, nach denen wir Sportheldinnen und Sporthelden beurteilen, thematisiert. Ebenso wird die Bedeutung der Vorbildrolle, die sie übernehmen, hinterfragt, wobei die Grenzen dieser Rolle (Stichwort Idolisierung) beleuchtet werden. Auch der kulturelle Kontext wird hierbei berücksichtigt. Des Weiteren wird ein kritischer Fokus  auf die außerordentlichen körperlichen Leistungen der Sportler:innen gelegt, die eine zentrale Rolle im  Prozess der Heroisierung einnehmen.  

Die Unterrichtseinheiten verarbeiteten Ergebnisse des TP D9, Leitung: Prof. Dr. Andreas Gelz.

Weitere Materialien zu einer Unterrichtseinheit für den Englischunterricht in der Oberstufe, die sich mit dem Film „Invictus“ und der politischen Bedeutung des Rugby World Cups 1995 beschäftigt, finden Sie hier.

Die Lehr- und Lernmaterialien sollen stetig verbessert werden und wir würden uns freuen, wenn Sie sich mit Feedback und Verbesserungsvorschlägen an uns wenden.

Sie finden diese, sowie unsere Kontaktdaten bald auf FreiDok+.
 

Weitere Fragestellungen, denen sich das „Schulprojekt“ Ö des SFB in Bezug auf Sportheldinnen und Sporthelden gewidmet hat, betreffen Veränderungen in den letzten Jahrzehnten, wie die nachlassende Aktualität der Idolisierung und das Aufkommen neuer Ausprägungen von heroischem Verhalten im Sport. Einen Artikel zu der Thematik finden Sie in der Ausgabe 10.1 des E-Journals „helden. heroes. héros.“